Das „Theater INC“ servierte den Zuschauern im Mollerhaus bei seiner Show zum Fest am Samstag effektvolle Bühnenszenen, herrlichen Gesang und viel Witz.
Den kompletten Bereicht gibt’s auch in der MAIN-SPITZE zu lesen…
DARMSTADT – Die „Theater INC. Weihnachtsshow“ hat am Samstag im Darmstädter Mollerhaus alles geboten, was zu einem rundum gelungenen Fest gehört. Denn obwohl Conférencier Marvin Heppenheimer, der charmant durchs Programm jongliert, zu Beginn das Stimmungsfeuer erst ein wenig anfachen muss, fehlt von „Feliz Navidad“ bis hin zu „Silent Night“ und „Last Christmas“ nichts, obwohl die Macher zum ersten Mal derart Weihnachten feiern.
Denn Heiligabend steht vor der Tür, und zu viel davon, nein, das kann es ja wahrlich nicht geben, weswegen die Zuschauer alles geballt zu sehen, zu hören und zu fühlen bekommen. Stella (16) und Finn (17) beispielsweise, die Premiere vor Publikum mit ihren Weihnachtsliedern feiern, bringen ihre wunderbaren Interpretationen von „Winter Wonderland“ und „Maybe it’s Christmas“ mit Gesang und Gitarre so eindringlich rüber, dass sie unter die Haut gehen.
Und was wäre ein Fest ohne Christkind? „Ich habe das blöde Gefühl, dass es schon ganz in der Nähe ist“, orakelt Conférencier Heppenheimer, der als Beweisstück ein lilaglitzerndes Lamettahaar hinter den Kulissen gefunden haben will. Was aber dann ins Rampenlicht getragen wird, lässt den Saal vor Lachen brüllen. Die kleine Hexe Jolanka mit Warzen an Nase und Wange sowie tiefem Dekolleté bietet dem Bauchredner Markus Wissel Paroli und springt auch ganz schön mit dem Publikum um: von Karma-Beratung über Kaffeesatzlesen bis hin zu Astrologie und Urologie scheint sie mit allen Wassern gewaschen.
Die Schauspieler Alena und Jakob servieren starke Improvisationen von bekannten Weihnachtsfilmen: Bild und Titel inspirieren die beiden, um „Rudolph das Rentier“ oder „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ in szenische Schmankerl umzusetzen. Schön ist auch, dass Marvin Heppenheimer zwischendrin sämtliche Darsteller in seine Plauderecke einlädt, um sie zu interviewen, wodurch das Publikum mehr über ihr Leben und ihre Arbeit erfährt.
Lustig wird’s mit Rainer Bauer alias Herbert Faulhaber. Er fungiert als nicht ganz parteiloser Schiedsrichter, als Dirk und Sophie aus dem Publikum auserkoren werden, rückwärts abgespielte Weihnachtslieder zu erkennen. „Wie Louis de Funés ist der“, meint eine Zuschauerin, eine andere erinnern seine ungelenken Bewegungen, das leicht nervös-nervige Lachen und die biedere Art eher an Theo Lingen. Als Faulhaber in seiner Funktion als Mitarbeiter des „Bundesamts für ungewöhnliche Maßnahmen und Bürgerbeteiligung“ tätig wird, ist er dazu ein Besserwisser mit Kontrollwahn, der in Erfahrung bringen will, ob Heppenheimer überhaupt im Besitz einer Genehmigung für den brennenden Weihnachtsbaum ist.
Mit effektvollen Bühnenszenen, herrlichem Gesang, außerordentlichen Quizfragen, netten Geschenken für Darsteller wie Besucher und sogar einer Schneeballschlacht gelingt der Künstlergruppe eine Show, die als knallige Weihnachtswundertüte nachhaltig im Gedächtnis bleiben kann.